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       Die Glaubenskrieger-Seite  
 

Es gibt Menschen, zu denen fällt anderen Menschen nur noch wenig ein, und wenn, dann nichts erfreuliches. Vielen ist gemein, daß sie ein konkretes Feindbild haben, die menschliche Sexualität. Es geht darum, wie es ein berüchtigter österreichischer Pornojäger ausdrückte,

"Die Triebe höher zu legen", 

um das Seelenheil und den guten Platz im Jenseits nicht zu versauen. Das ist eine These, die klerikal als Credo und Dogma Bestandteil der Moral und Ethik ist: "Löse dich von deiner physischen Existenz, vergeistige dich, werde unabhängig von den Trieben und der Physis, überwinde diese niedere Sauerei, rette damit Dein Seelenheil". 

Der Erzfeind steht dabei politisch links, ist Sexist oder Freimaurer, der im geheimen Ritualen mit schwarzer Magie die Potenz steigert, oder was es sonst noch gibt an illustren Möglichkeiten. Werde Linker oder Freimaurer, und du brauchst kein Viagra mehr sozusagen. Toll wenn das so wäre, dann wäre sicher der Sozialismus nicht gescheitert und die Freimaurer regierten tatsächlich die Welt und könnten sich vor Beitrittswünschen nicht retten.

Zu diesen Dingen gehört auch, daß solche Leute einen unbändigen Sammeltrieb entfalten, alles einzutüten und beweiszusichern, was furchtbar und verderbt ist. Sie unterhalten die größten Verderbtheitssammlungen der Welt, und sie ekeln sich auch öffentlich, wenn sie mit schmerzverzerrtem Gesicht von Abscheu und Ekel den Schmutz betrachten, der da heißt Zeugung. Sie gruseln sich jeden Tag und ziehen sich das Zeug schaudernd und immer öfter rein, mit der Rechtfertigung, daran zu leiden.

Wenn man die Zeugungspraktiken in der "niederen Natur" betrachtet kommt nahezu alles vor, und es dient dem Hauptzweck, der Zeugung und der Schaffung neuen Lebens den Erfolg zu garantieren. Nur der Mensch macht da anscheinend eine Ausnahme, da er - wie man heute weiß fälschlich - auch ohne diesen Zweck tätig wird. Auch dabei kommt es zu üblen Exzessen, die aus menschlichen wie gesellschaftlichen Gründen, vor allem aus Gründen der Menschenwürde, unduldbar sind. Dazu gehört die Kinderpornografie, damit verbunden das Päderastentum unter dem Kreuz, gerade mit Knaben, der Menschenhandel, die sexuelle und wirtschaftliche Ausbeutung der Frauen, insbesondere auch durch den Staat, der fleißig Steuern kassiert, aber die soziale Anerkenntnis und Sicherheit verweigert, der sich damit als der größte Aufhälter betätigt. Er hält fleißig den Säckel und die öffentlichen Hände auf, und es sind Gewaltpraktiken bis hin zum Tötungsakt als Lustmord, als teure Fan-Videos im Insider-Umlauf (wie in großem Umfang die Kinderpornografie)(steuerfrei), die sich erheblicher Beliebtheit in speziellen Kreisen erfreuen, die nicht genannt sein möchten, wie die Kinderschänderverfahren gerade in Belgien und anderswo beweisen. 

Daneben gibt es Praktiken, die nicht jedem gefallen und gefallen müssen, aber niemand muß sie nachmachen oder sich ihnen aussetzen. Das gilt auch für die Ansicht. Niemand wird gezwungen, einen Pornoladen zu betreten und dort einzukaufen. An den Türen steht, Zutritt nur für Erwachsene. Im Internet ist die besondere Anmeldung mit Alterskontrolle über offizielle Dokumente als Sperre im Vormarsch, sodaß moralisch Bedenkliches zunehmend auch dort nicht mehr einfach zugänglich ist. Solche Dokumente sind Scheckkartennummern (nach US-Rechtsprechung ausreichend) und Ausweispapiere. 

Kennzeichnend ist, daß die Normalbürger, die das eigentlich nur bedingt interessiert, durch solche Phantomjäger immer wieder mit solchen Themen belästigt werden, weil diese Heilsbringer missionarisch eifern und versuchen, dem Rest der Welt ihre Sicht aufzunötigen. Es könnte ebensogut um Häuser, Autos, Aktien, grüne oder rote Socken oder die Farbe von Haustüren gehen, alles kann mit dem Seelenheil verbunden werden. Aber es ist immer wieder der Sex. Darum werden auch wir uns immer wieder damit befassen. Warum ist es gerade der Sex, der so hochdramatisiert wird?

Es gibt dafür durchaus einleuchtende Erklärungen. Eine ist, daß es zu den ganz klassischen Machtausübungsritualen gehört, einem Menschen die Menschenwürde dadurch wegzunehmen und ihn zu erniedrigen, um sie dann für politisches Wohlverhalten stückweise wieder zuzuteilen und zu kontrollieren. Dabei greift man stehts dorthin, wo es den Menschen am tiefsten in seinem Wesenskern trifft: das ist die Freiheit der Meinung und des Denkens, es ist die Selbstbestimmung über die Gefühle der Liebe, es ist die Rationierung der Sexualität, und es ist die Herrschaft über das Vermögen, den Besitz und die Freiheit des Erniedrigten. Es kulminiert in der Sanktionierung der Sexualität als sichtbarstes Ritual mit der größten plakativen und emotionalen Wirkung. Das Denken ist real unkontrollierbar; auf materielle Güter und den sozialen Stand kann man bewußt verzichten, was den Armenstand adelt und unabhängig macht, die Kontrolle subversiv unterlaufend; die Liebe ist eine Medaille mit mehreren Seiten. Was also dem Zugriff verfügbar verbleibt ist die totalitäre Kontrolle der Sexualität, mit der Regel, sie zu beseitigen und die Menschen hier der Qual der Unterdrückung der wesentlichsten, unbewußten Lebensäußerung bewußt zu unterziehen als "Symbol der Reinheit und Reife für die höheren Ebenen des Seins". Es geht ganz simpel um die Hühnerhofhackordnung und die politische Macht. Dazu kommen psychosoziale Kompensierungen der vermeintlichen oder realen eigenen Defekte und Probleme, die in diesen Bereich gespiegelt werden: "mach kaputt, was dich kaputt macht". Die psychotherapeutische Fachpresse füllt Bibliotheken über dieses Thema. 

Nun würde es niemanden stören, wen solche Menschen für sich sind und dort ihre Meinung pflegen, niemand hätte damit ein Problem. Doch gibt es immer wieder Menschen, Gruppen, Vereinigungen, große Vereinigungen, die mit messianischem Eifer gegen den Rest der Welt Kreuzzüge führen und damit andere Menschen ruinieren und zerstören, dazu auch den Rechtsstaat und ihre Meinungsfreiheit mißbrauchend, dabei die Grundrechte der anderen mißachten, die sie als Privileg des eigenen Handelns selbst für sich beanspruchen. Die Reinheit und die höhere Weihe, das Handeln im Namen Gottes, ist der Ausweis. Was der tatsächlich dazu sagen würde, würde er sich äußern, lassen wir mal dahingestellt, da er es nicht tut; sein Wille ist aber offensichtlich in der Schöpfung selber sichtbar. Dieser erkennbare Wille besagt, freut euch am Sein und vermehrt euch fröhlich solange, wie ihr nicht an euch selber zugrunde geht, denn dann sterbt ihr aus und es kommt etwas anderes. 

Wie einer dieser Pornojäger öffentlich im Fernsehen erklärte, hat diese Verfolgung Andersdenkender auch rassistische Züge, es geht um die Reinheit des "politisch-geistig richtigen Menschen". Es wurden zur Disziplinierung der Pornografen Methoden angeraten, die denen der KZ nicht nachstehen, sondern entsprechen. Zugleich wurde unterstellt, daß die Nazis so etwas niemals getan hätten, da sie mit solchen versauten verdummten Volk keinen Krieg je hätten führen können. Wer die Protokolle der Überlebenden der Bewegung "Lebensborn", die der KZ-Opfer gelesen und die Bilder angesehen hat weiß, daß da irgendetwas durcheinandergeht. Das gilt auch für die Zeugnisse der heiligen Inquisition. Hier mischen sich Dinge in einer unheiligen Allianz.

Nun könnte dieses Problem solcher Menschen ja einfach dadurch gelöst werden, daß man sie sich selber überläßt, und da sie den höheren Weihen nachstreben, sterben sie von alleine aus als Flop der Evolution. So einfach ist das aber nicht. In jeder Generation gibt es neue Menschen, die solcherart kompensatorisch handeln, sicher in vermeintlich edlen und guten Gründen, sodaß das Problem sich selbst erhält, weil es menschlich und eine Facette des Seins ist. Wessen Latte zu kurz geraten ist, der hat eben ein Problem, vereinfacht und salopp gesagt; eine Gesamtmängelliste könnte erarbeitet werden, wenn mal einer Zeit und Bock drauf hat. Es ist logisch, zu sagen, ich bin heilig und darf nicht. Das hat etwas außerordentliches und großes, das größer ist als eine zu kurze Latte, als eingestehen zu müssen, er ist zu klein, zu dünn, zu mickerig, die Frauen mögen mich nicht deswegen. Wenn ein kleiner Lümmel heilig ist und seine Heiligkeit darin besteht, nicht brauchbar zu sein, ist das mehr als eine dicke Keule mehrmals täglich, denn er ist Persona nongrata und eine anbetungswürdige Gottheit. 

Das ist ein urmenschliches Problem und Gegenstand vieler Mythen, zumeist getarnt, seit es die Menschen gibt. Es ist Teil des ewigen evolutionären Kampfes der Gene und damit ein allbeherrschendes Thema und Motiv, das den Menschen unbewußt manipuliert. Verständlich, daß sich viele Looser gern die Latten absägen möchten, wenn sie erkennen, daß sie selbst überboten sind und eine neue Existenz benötigen, aus der sie neues Selbstgefühl ziehen können. Das ist eines der unerbittlichen Gesetze der göttlichen Schöpfung. Verständlich auch, daß sich diese Geisteswesen vom Zwang dieses Leidens, der Materie befreien möchten, sie zu überwinden trachten, auch das gilt es seit es Menschen gibt. Auch der standhafteste Baum knickt ja irgendwann weg, das männliche Trauma schlechthin.

Der Teufel ist also Geilheit, der aufgerichtete Mast als sichtbares Zeichen, oder eben der gefällte Baum der Erkenntnis. Andere haben ihn und sein Gegenstück als göttliche Heilsbringer angebetet, aber das ist aus der Mode gekommen. Die Rächer der Enterbten ziehen aus, um mit diesem Trümmerdenken die Welt zu retten vor dem, was die Welt ausmacht. Alles was Freude spendet muß böse sein, das ist die Botschaft.

Das ist, wie man weiß, nicht nur ein biologischer Irrtum, seit geklärt ist, daß gerade diese Freuden hohe positive medizinische Wirkung haben, also sehr gesund sind. Das Problem hat auch kosmische Dimensionen. Soeben gab es den Nobelpreis für die Beobachtung und Dokumentierung des Effekts, das atomare Elektronen in der Lage sind, neue Elektronen zu schaffen. Sie bilden einen Kreis, in dem aus bisher ungeklärter Ursache ein neues, kleineres Elektron entsteht, so die jüngste Erkenntnis der Quantenphysik. Literarisch verklärt könnte man sagen, es entstehen Babyquanten aus dem Nichts, wo sie herkommen und warum weiß keiner. Die Quanten als energitische ordnende Bausteine alles Sichtbaren und aller Energiezustände vermehren sich anscheinend selbst. Über die Konsequenzen werden wir sehr nachzudenken haben. Auch das wäre der Heilslehre nach möglicherweise Teufelszeug.

Es ist müßig, über die Qualität solcher Unterstellungen zu lästern und Häme auszugießen. Vielmehr ist sichtbar, welche dramatischen Folgen die kulturellen Differenzen haben - hier mehrere hundert Jahre - und es wird sichtbar, daß jeder einen singulären Raum der eigenen Wahrnehmung und Aufarbeitung seiner Probleme um sich trägt, daß "verschiedene Zeiten zugleich" stattfinden, sodaß wir weiter denn je von der Utopie des gleichmachenden Universums weg sind, das muß als gescheitert angesehen werden. Was diese Entgleisungen auszeichnet ist nicht das Problem, Mängel zu kompensieren, das tut jeder täglich. Es geht um das Maß und Ziel. 

Wenn wir das Thema im Bezug zu Sexualität anfassen, dann deshalb, weil es von den Protagonisten selbst derartig zum Politikum hochstilisiert ist, daß es einem ständig wieder in den Weg gelegt wird, als erkennbar kulturelles Defizit ungeklärter Verhältnisse der eigenen Existenzen, oder anders gesagt: da das Thema politisch verdrängt und "unkorrekt" ist, bilden sich gefährliche Sumpfblüten, die schweren Schaden stiften. Daher besteht Kultivierungsbedarf als allgemeingesellschaftliches Politikum. Die Latte ist also kein individuelles Gerät, sondern ein öffentlicher Fahnenmast, an dem die Fahnen streitender Gegensätze wehen, und das Schlachtfeld ist die menschliche Seele und die Menschenwürde. Zudem geht es um eine volkswirtschaftlich bedeutsame sehr steuerwirksame Großindustrie der persönlichen Dienstleistungen vielfältiger Art als materielle Existenz- und Geschäftsgrundlage vieler Menschen sowie um eine sehr wesentliche soziale Grundfunktion, die sich bei weitem nicht nur auf den Zeugungsakt beschränkt.

Da außerdem zufriedene, glückliche, vögelnde Menschen ungern in den Krieg für andere ziehen, um sich für deren persönliche, wirtschaftliche oder utopische Interessen totschießen zu lassen, und Sexualität damit subversiv wehrkraft- und staatszersetzend wirkt, der Schwanz als "5. Kolonne" den Staat untergräbt, ist Selbstkastration (immer für die anderen geltend) erste Bürgerpflicht. Den Frust kann man dann am bösen Feind auslassen, der hat ja Schuld, und die Welt der Kastraten ist wieder in Ordnung. Nachzulesen bei Machiavelli in seinen Abhandlungen über die Staatskunst. Er war den Mächtigen sehr nahe und kannte alle Tricks.

Ob es intelligent ist, daß sich gerade die Kirchen dieses Themas so exzessiv bemächtigen, mit dem "Leitstern Sexualität" als Sinnbild des Bösen, kann nach dem Stande der Wissenschaft bezweifelt werden. Immerhin haben diese Organisationen Blut auf der Weste und sie sind Lehrmeister in jenen Dingen, die sofort zur Konfiszierung jeder Darstellung durch den Staatsanwalt führen müßten, würde man die Praktiken, die in den Folterkellern gerade gegen Frauen geübt wurden im Namen Gottes und der Kirche, als Video verkaufen. Die Inquisition wäre in Fachkreisen heute ein Milliardengeschäft, und die Gucklöcher für geheime sich abwichsende Spanner in den Folterkellern wären Legion, teuer vermietbar. Vermutlich würde der Umsatz den des Ablaßhandels weit übertreffen können. Die Kirchensteuer könnte entfallen, und trotzdem wäre der Gewinn riesig. Wer da hinginge wäre wohl die gleiche Klientel, die die verderbten - die tatsächlich verderbten -Wichsvorlagen sehr teuer kauft, als Adrenalinkick des besonderen wie als Kompensation. Wer also solcherart im Glashaus sitzt, sollte sich hüten mit Steinen zu werfen und sich als ultimativer Nabel der Ethik und Moral zu verstehen. Er könnte leicht für eine gefährliche Sekte gehalten werden, die nicht mehr in das heute Weltbild und Wissen paßt. Hier wirken zweitausend Jahre Versäumnis der Kultivierung unserer tatsächlichsten Kern-Lebensgrundlagen verheerend, es besteht Nachhol- und Handlungsbedarf. Daher ist eine Neubstimmung der Positionen geboten. 

Hier ist die Einsicht, Vernunft und die Fähigkeit zur Fortentwicklung höherzulegen.


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V§V n.e.V. 1998